Farbe des Tages: sand-beige und sandstein-gelb
Der nächste Tag in Moab fing wieder mit einem leckeren Waffelfrühstück an, inklusive Kaffee, und der Überlegung, was wir unternehmen wollten. Wir hatten im Wesentlichen drei Optionen zur Auswahl, davon zwei im Arches NP (= meinem Lieblingsnationalpark), die andere am „Stadtrand“ von Moab.
Um uns alle Optionen offenzuhalten, also morgen nochmal entscheiden zu können, fiel die Wahl auf den Primitive Trail zum Double-O-Arch. Primitive Trail heißt erstmal nur „nicht asphaltiert“, in diesem Fall kannten wir einen kleinen Teil des Rundwegs schon (so ungefähr von 6 bis halb 10, wenn man die Runde auf der Uhr darstellt), aber der Rest der 7 Meilen war neu. Großartige Wanderung, sehr abwechslungsreich und mit einigen Kletter- und Balance-Einlagen.
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Schön ist es, wenn man unterwegs eine Flasche verliert – erstens soll da ja kein Müll liegenbleiben, und außerdem war die Flasche noch voll. Ärgerlich, das ist ja bei mir immer gut kalkuliert, wie viele Flaschen ich so für eine Wanderung brauche. Also ein ganzes Stück wieder zurück, bis zur Flasche vorarbeiten durch dichtes Gebüsch, blaue Flecken inklusive, das gute Stück einsammeln und dann nochmal den Felsen hochklettern.
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Besonders spannend war es an einem Wasserloch – nachdem wir vorher fast niemanden getroffen hatten, sammelten sich da innerhalb weniger Minuten ca. 8-10 Wanderer, die alle irgendwie auf die andere Seite musste. Entweder durch’s Wasser (hat aber keiner gemacht, solange wir da standen) oder links (auf dem Foto, da sind wir schon drüber, bei uns war es rechts) über einen steilen Sandsteinhügel. Mit den richtigen Schuhen eigentlich kein Problem, nur die ersten 1-2m waren rutschig, danach war es eher eine Kopfsache, dass man mit den Sohlen dort nicht rutschen KANN.
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Auch schön: die Stelle mit dem Baumstamm als Kletterhilfe am doch recht steilen Felsen:
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Am Private Arch sind wir mit Manfred aus Hannover ins Gespräch gekommen, der seit einigen Wochen mit dem Wohnmobil im Südwesten unterwegs ist. Hier erstmal Private Arch (und Private Ranger vor Private Arch):
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Wie das manchmal so läuft auf Wanderungen – wir sind zusammen weitergelaufen, haben uns nett unterhalten über „wo warst du denn schon so?“ und „wo fahrt ihr denn noch hin?“. Dabei haben wir aber auch ausgiebig den Dark Angel (die schwarze „Säule“) bewundert und fotografiert:
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Und dann den Double-O-Arch erst von der Rückseite, dann von der Vorderseite bewundert. Double-O-Arch heißt er übrigens, weil er aus einem oberen (großen) Arch und einem kleinen direkt darunter besteht…
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Bis hierhin sind wir beim letzten Mal 2007 schonmal gewandert, daher war uns der Rest des Trails schon vertraut. Ist aber einer der schönsten Wege, die wir bisher hier gelaufen sind, das macht also nichts. Und heute ging es uns ja eh eher um den anderen Teil des Trails, also 10:30h bis 6h (siehe oben).
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Mit den beiden Abstechern zum Private Arch und zum Dark Angel waren wir insgesamt 4,5 Stunden unterwegs. Mit vielen Fotostopps und eher wenigen richtigen Pausen. Mit Manfred haben wir dann noch am Auto weitergeplaudert. Irgendwann ist mir aufgefallen, dass wir doch schon immer mal ein Wohnmobil von innen sehen wollten, falls wir doch mal unseren Reisemodus ändern möchten. Also gesagt, getan, jetzt wissen wir, dass wir uns das durchaus vorstellen könnten.
Da unsere ursprüngliche Zeitplanung jetzt eh schon etwas überholt war, haben wir kurzerhand umdisponiert und haben die zweite Wanderung im Arches noch drangehängt. Manfred haben wir kurzerhand mitgenommen, der hätte nämlich mit seinem Wohnmobil nicht zum Tower Arch fahren können/dürfen.
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Und so sind wir noch weitere 3,4 Meilen bzw. zwei Stunden durch Sand und über Felsen und Geröll marschiert und haben am Ende den Tower Arch bewundert, der seinen Namen von dem großen Hoodoo hat, der direkt hinter dem Arch steht. Schöner Weg, wenn auch ein bisschen viel Tiefsand… aber insgesamt eine angenehmt Wanderung, trotz des Auf und Ab. Sehr niedlich: selbst die Steinmännchen sind hier im Arches NP machmal eher Stein-Arches… 🙂
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Danach haben wir Manfred an seinem Wohnmobil abgesetzt und mussten uns nun ein bisschen beeilen – denn noch war der Tag nicht vorbei. Ursprünglich war der Plan, nach der ersten Wanderung nach Moab ins Hotel zu fahren, schnell zu duschen und bei Pasta Jay’s eine Pizza zum Mitnehmen zu holen. Damit wollten wir dann in den Canyonlands NP zum Sonnenuntergang, anschließend zum Star Gazing mit dem Ranger. Sternegucken war letztes Jahr im Yosemite so toll, das wollten wir nochmal machen.
Mit der zweiten Wanderung ging das aber so nicht mehr, die Entfernungen sind hier ja doch etwas größer, auch wenn beide Nationalparks gefühlt „in Moab“ beginnen. Alleine vom Parkplatz im Arches zum Visitor Center im Canyonlands sind es 47 Meilen, also gab’s keine Pizza, sondern die Salate, die wir mittags gar nicht gegessen hatten. Um Zeit zu sparen, haben wir die dann sogar im Auto gegessen, erst Frank, dann gab’s einen kurzen Fahrerwechsel und ich habe meinen Chicken Curry Salat mit Wraps gegessen. Geht alles…
Pünktlich um kurz vor 20h waren wir am Visitor Center und haben schnell noch ein paar Kleidungsstücke übergeworfen, denn üblicherweise wird es ja abends doch schnell kühler. Tagsüber hatten wir übrigens so um die 27 Grad, in der Sonne gefühlt deutlich mehr. Direkt zum Canyonlands. Stargazing war hier etwas anders als letztes Jahr: hier standen eine Reihe von mittelgroßen und wirklich sehr großen Teleskopen und die Ranger haben die jeweils auf bestimmte Formationen ausgerichtet, die man sich dann ansehen konnte. Sie haben auch ein bisschen erklärt, Sternbilder und so, aber eher wenig. Auch interessant, aber letztes Mal mit durchgehender Erklärung und viel Zeigen (erstaunlich, wie weit so ein Laserpointer reicht!) war es noch spannender.
Wir haben trotzdem viel gesehen, unter anderem
– Flugzeuge (bewegen sich langsam und blinken)
– Satelliten (bewegen sich langsam und blinken nicht)
– Sternschnuppen (bewegen sich schnell).
Auch wenn die Bilder nicht ganz scharf sind (es gibt später noch mehr Stern-Fotos), man kann schon erkennen, wie viele Sterne da so ungefähr zu sehen sind. Und die Milchstraße, die reicht mir ja immer schon, wie bereits erwähnt finde ich es einfach faszinierend, dass man sie sehen kann.
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Gegen 21:30h haben wir uns dann auf den Heimweg begeben, 45min. im Stockdunkeln, ich habe mich mal sicherheitshalber an ein vorausfahrendes Auto gehängt, das war einfacher. Und im Zweifelsfall wäre das Wild eher nicht uns vor’s Auto gehüpft…