Der Tag fing an, wie der letzte aufgehört hat – mit einem netten Plauderstündchen mit Victor und Billy auf der Terrasse, bei einem leckeren Kaffee. Unter anderem haben wir eine tolle App empfohlen bekommen (hätten wir die mal früher gekannt – bubbli, damit macht man Rundum-Aufnahmen und kann sich dann anschließend 360 Grad durch diese „Kugel“ bewegen. Schwer zu beschreiben… Außerdem haben wir uns auch eine Empfehlung für ein leckeres Frühstück geholt.
Gegen 9h sind wir endlich losgefahren, nur drei Blocks weiter zu „Fred’s“ (Namensänhlichkeiten mit mir persönlich bekannten Personen sind rein zufällig *g*). Das scheint wirklich eine Frühstücks-Institution zu sein, und – von uns sehr begrüßt – eine von den eher selteneren Lokalitäten, in denen Gäste zusammengesetzt werden, wenn noch Platz am Tisch ist. Kam uns sehr gelegen, so konnten wir uns nett mit einem älteren Ehepaar aus der Redwood-Ecke von Kalifornien unterhalten. Victor, Billy und Anthony hatten uns nicht nur das Lokal, sondern auch eine Spezialität empfohlen: Milionaire’s Bacon, das ist extra-dicker Bacon, der mit Ahornsirup und Gewürzen süß-pikant gewürzt und dann gebraten wird. Mjam… ungesund, aber lecker. Reicht bis zum Abendessen, aber das macht uns ja nix.
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Es folgte wiederum eine Stunde später die Fahrt über die Golden Gate Bridge, wie gewünscht mit Nebel, nur dass hier Nebel anders aussieht, als wir uns das gedacht hatten – nämlich wie Wolken. Nix ist mit „Brücke unten im Nebel, oben gucken die Pfeiler raus“ und so:
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Da wir eh dran vorbeikamen, haben wir schnell im Motel La Luna Inn eingecheckt, wo wir die letzten beiden Nächte in Kalifornien verbringen. Von hier aus sind wir zu Fuß zur nächsten Station der Hop-on-hop-off-Busse gelaufen, wir hatten unter anderem deshalb die CitySightseeing Tours ausgewählt – und weil sie die besten Routen bzw. mehrere einzelne Runden statt einer großen haben UND weil wir einen 20%-Gutschein hatten – den hätten wir sicherlich aber auch für alle anderen Anbieter gefunden.
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Die ersten drei Stopps durften wir ohne Ticket fahren, bis zur Fisherman’s Wharf. Dort starten die meisten Touren und dort befinden sich auch die Ticketverkaufsstellen. Wir hatten uns schon vorher für das 48h-Ticket entschieden, inklusive aller Routen und (von uns aus Zeitgründen nicht genutzt) einer Stunde Mietfahrrad. Wir sind direkt gestartet mit dem Downtown-Loop, für den ersten Überblick sind wir erstmal gar nicht ausgestiegen, sondern die komplette Runde mitgefahren.
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Naja, fast, bis zur vorletzten Station. Dort sind wir einmal über die Touristenmeile „Fisherman’s Wharf“ geschlendert. Ist nett, wirkt aber doch sehr künstlich. Ein bisschen wie in Las Vegas, aber da IST ja auch alles künstlich 🙂 Naja, das war ja auch zu erwarten, wir wollten’s ja nur mal gesehen haben. Souvenirs kaufen wir eh nicht – jedenfalls nicht die, die es hier gibt, sondern leckere Peanutbutter-M&Ms und Tortendekozubehör.
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Nett waren die Seelöwen am Pier 39 – wenn auch nichts Neues, wir hatten ja am Anfang in Monterey schon welche. Aber denen könnte ich stundenlang zuschauen, Seehunde und -löwen waren früher als Kind meine Lieblingstiere im Zoo.
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Weiter ging’s mit dem Bus, diesmal der Golden Gate Bridge-Loop, weil immer noch so schönes Wetter war und uns noch ein schöner Aussichtspunkt fehlte. Keine Ahnung, ob wir gestern nur zu blind waren, wir haben jedenfalls keine Möglichkeit gesehen, aus unserer Richtung mit dem Auto dorthin zu kommen. Hier also nochmal „auf der Brücke“, diesmal mit blauem Himmel, und eine weitere Postkartenperspektive:
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Auch der Rest des Loops war schön, unter anderem geht es durch den/die/das Presidio, früher gehörte das dem Militär, heute ist es ein schöner Park mit vielen exklusiv-teuren Häuschen und diversen Museen und Firmen, die dort residieren. U.a. hat George Lucas dort lange mit seiner Firma gesessen, mit Blick auf den Palsce of Fine Arts – die Legende sagt, dass das die Inspiration für R2D2 war 🙂
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Zurück an der Fisherman’s Wharf sind wir nochmal in den Downtown-Bus gehüpft, allerdings diesmal eher als Verkehrsmittel – wir wollten zum Ferry Building, ein glutenfreies Cinnamon Roll ist ein unwiederstehlicher Grund.
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Von dort sind wir zu Fuß weitergelaufen, erst zur Muni-Station, um ein Tagesticket für morgen zu kaufen (15$, wobei eine Fahrt mit dem Cable Car schon 6$ kostet – das lohnt sich also auf jeden Fall, wir müssen ja morgens in die Stadt und uns ggfs. zwischendurch nochmal von A nach B bewegen, abseits der Tourbus-Routen). Die Tickets finde ich witzig, aber auch gefährlich – man kratzt wie bei einem Rubbellos den Monat und Tag frei, an dem man es nutzen möchte. Die haben wir erstmal sehr sorgfältig weggepackt, damit sich da nichts aus Versehen freikratzt, was nicht passt…
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Weiterhin zu Fuß sind wir im Zickzack auf den Coit-Tower zugesteuert. Also links-rechts-zickzack, ansonsten ging es ohne Zick und Zack bergauf. Erst steile Straßen, dann noch ein paar Treppen.
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Aber die Aussicht lohnt den Aufwand, man kann sowohl die Golden Gate Bridge als auch die Baybridge sehen, dazu diverse Hügel der Stadt…
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Auf den Turm konnten wir nicht mehr, aber immerhin in die Lobby mit Wandmalereien aus dem täglichen Leben in San Francisco Anfang des 20. Jahrhunderts.
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Anschließend ging es unzählige Treppen runter zurück zum Fisherman’s Wharf, dort startet die Nachttour von CitySightseeing. OK, Nacht ist relativ, es war 18:30h und noch lange nicht dunkel. Aber egal, die Route ist eine andere, hier sieht man Ecken, die in den anderen Touren nicht enthalten sind. Unser Tourguide Luca war einer von der lustigen Sorte, während die anderen beiden eher nüchtern (aber nicht weniger interessant) erzählt haben, was es so zu erzählen gab.
Wir haben den ganzen Tag immer wieder einzelne Kleidungsschichten an- und aus- und umgezogen, je nach Sonnenstand und Aktivität. Das hatten wir gelesen, aber auch nochmal als guten Rat von Victor und Billy mitbekommen. Immer mehrere Schichten Kleidung tragen, das geht hier nicht anders. Bei der Nachttour hatten wir dann alle verfügbaren Schichten an, aber kalt war’s am Ende trotzdem. Zum Aufwärmen habe ich mir einen Starbucks-Kaffee gegönnt (weil es nichts anderes in der Nähe gab und man dort in Ruhe sitzen kann), Frank hat stattdessen einen In-n-out-Burger gegessen, eine Westküsten-Kette, die alles frisch macht aus qualitativ hochwertigen Zutaten. Sein Urteil: immer noch ein Ketten-Burger, aber ein sehr sehr guter.
Langer Tag, daher sind wir danach nur noch bis zum öffentlichen Bus gelaufen, haben uns zur Chestnut Street fahren lassen, sind dort noch drei Blocks gelaufen (schonmal gucken für morgen, da will ich hier essen gehen) und haben im Walgreens noch Milch für meine Abendessen-Cornflakes gekauft. Die müssen weg, im Koffer würden die nur zerkrümelt. Und glutenfreien Burger wollte ich nicht, so groß war der Hunger nicht.