Und wieder ein toller Tag, wenn auch nicht ganz so spektakulär wie gestern, aber das wäre dann auch zuviel verlangt. Gestartet sind wir mit einem leckeren amerikanischen Frühstück, also Eier, Bacon, Frank hatte Pancakes, dazu guten Kaffee. Manchmal ist das mit dem Universum und den Wünschen, die man dorthin schickt, ja so eine Sache – wird nicht immer so erfüllt, wie man es erwartet. Ich wollte gerne in einem familiären Kleinstadtdiner frühstücken, so was war hier aber nicht bzw. wir wussten nicht, ob und wo. Also waren wir beim Denny’s, einer Kette, normalerweise eher anonym. Und was passiert? Wir werden die den kleineren abgetrennten Sitzbereich gesetzt, da kennen alle sich und den Kellner, der plaudert mit jedem, die Frau vom Nachbartisch gibt uns einen 20%-Coupon für unser Frühstück, den sie nicht selbst braucht, danach unterhalten wir uns ein bisschen. Genau die Stimmung, die ich haben wollte, ganz unerwartet.

Bis zum Ende des Frühstücks wussten wir noch nicht genau, was wir anschließend machen würden – grundsätzlich mussten wir mal langsam Richtung Osten/Küste, aber wie genau und was unterwegs unternehmen? Eine goldene Grundregel ist immer: nimm im Hotel beim Einchecken alle interessanten Flyer, Werbe- und Couponheftchen mit, wer weiß, was man da findet. Vor ein paar Tagen schon hatte ich ein Heft mit einer Übersicht aller State Parks in Florida (immerhin 161) gefunden. Da war ein „Silver River State Park“ drin, der auf der Strecke lag. Also sind wir einfach mal hingefahren und sind zunächst den River Trail gelaufen, ca. eine Meile bis zum Fluss. Dort haben wir uns mit einigen Paddlern unterhalten und beschlossen, dass wir auch Kanu fahren wollen. Dumm nur, dass man die nur am Parkeingang mieten kann – also eine Meile zurück, Schlüssel und Paddel holen, wieder zum Parkplatz, das ganze Gezumpel eine Meile bis ans Wasser tragen. Da konnten wir dann endlich unser Kanu aufschließen und lospaddeln.

Sooo schön, ganz ruhig, viele Tiere zu beobachten (siehe unten), viele Schildkröten und diverse Wasservögel, aber auch zahlreiche Gators, die faul in der Sonne liegen.

Es sind auch kaum Leute unterwegs – uns sind in den zwei Stunden „bergauf“ vielleicht 6 oder 7 Menschen entgegengekommen. Am Ende des Flusses liegt, wie das so üblich ist bei einem Fluss, die Quelle. Da kann man schön Fische beobachten, drumherum befinden sich zwar diverse Einrichtungen der „Silver Springs Recreation Area“, aber mitten in der Woche und außerhalb der Hauptsaison war da überhaupt nichts los. So konnten wir in Ruhe die Fische beobachten, die rund um die Quelle kreisen. Dann ging’s in 45min zurück, jetzt „bergab“, da konnte man sich einfach mal treiben lassen und die Stille genießen. So sieht man dann auch mal schwimmende Schildkröten unter sich durchtauchen, oder kommt noch näher an die Vögel ran. An die Gators theoretisch auch, aber da haben wir mal vorsichtshalber einen gewissen Sicherheitsabstand eingehalten. Diese Schildkröte nicht, sah aus wie „na, wer hält den Blick länger aus ohne zu blinzeln?“

Danach gab’s nicht mehr so viel Spannendes – zurück zum Auto, 50 Meilen nach Osten bis Daytona Beach fahren. Der Strand dort ist bei passendem Wasserstand mit dem Auto zu befahren, aber als wir ankamen, war leider Flut, also war der Strand gesperrt. Handy programmieren, ab zum Outback Steakhouse. Dort gab’s dann wie geplant das Geburtstagsdinner: Baby Back Ribs und „Chocolate thunder from downunder“. Göttlich. Habt ihr schon mal Rippchen gegessen, bei denen man einen Knochen hochhebt und das Fleisch einfach durch Schwerkraft abfällt, weil es so zart ist? Bei denen man tatsächlich mit Messer und Gabel isst, weil man sonst beim ersten Bissen gleich das gesamte Fleisch im Mund hat, weil es von selbst abgeht? Sorry, die Beschreibung musste jetzt sein 🙂

Nun sind wir im vorletzten Hotel, direkt in der Nähe des Kennedy Space Centers, das steht morgen noch auf dem Programm, danach fahren wir weiter Richtung Süden und nehmen noch einen Strand irgendwo mit…