23. März 2008
Neuer Tag, neuer Nationalpark… aber vorher haben wir erstmal noch die Monuments bei Sonnenaufgang fotografiert. Dank der tollen Lage unserer Lodge und des Balkons in die richtige Richtung mussten wir dafür zwar um 6:15h aufstehen, konnten uns dann aber gleich wieder hinlegen – um vor dem Fernsehen ein bisschen rumzudösen, schlafen ging irgendwie nicht mehr. War wohl zu kalt auf dem Balkon…
Danach haben wir im Restaurant der Gouldings Lodge gefrühstückt, uns den Souvenirshop angesehen und das kleine Museum angeschaut. Das ehemalige Haus des Gründers der Lodge ist mitsamt altem Tante-Emma-Laden, Wohnung und Erinnerungen an im Monument Valley gedrehte Filme zu besichtigen. Und hier wurde einiges gedreht, von den neueren Filmen sind mir nur „Thelma und Louise“, „Windtalkers“ und „Forrest Gump“ in Erinnerung geblieben. Die Straße, die Forrest entlang joggt, haben wir dann auch brav fotografiert, werden zuhause kontrollieren, ob wir die richtige Ecke erwischt haben!
Weiter ging es also zum nächsten Nationalpark, dem Grand Canyon. Nach einer gut zweistündigen Fahrt sind wir am Osteingang des Südrandes angekomen. Ja, das Ding ist ziemlich groß, da muss man sich erstmal entscheiden ob man den Süd- oder den Nordrand anschaut. Luftlinie sind sie ca. 18 Meilen auseinander, zu Fuß durch den Canyon sind es ca. 25, und mit dem Auto außen rum ca. 200! Also, wir hatten uns für den Südrand entschieden, wie 90% der Touristen. Die östliche Hälfte, vom Eingang bis nach Grand Canyon Village, erfordert ausdauerndes Overlook-Hopping, sprich: man fährt von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt, steigt aus, macht ein paar Fotos, fährt weiter. Viel „machen“ kann man hier nicht…

Der Canyon selbst ist natürlich riesig. Das genau macht es aber unwahrscheinlich schwierig, die Dimensionen zu erfassen. Ich WEISS zwar, dass es von unseren Aussichtspunkten bis zum Colorado ganz unten ca. 1 Meile ist, aber es ist irgendwie nicht richtig greifbar. In allen anderen Nationalparks ist man irgendwie näher dran, vielleicht auch, weil man dort einfach mal einen kleinen Spaziergang mitten durch machen kann. Das ist am Grand Canyon eher schwierig, alle Wege nach unten sind steil und gerade beim jetzigen Wetter (Schneereste, Matsch) nur mit Ausrüstung zu begehen. Natürlich gibt es trotzdem noch Leute, die mit Flipflops runterstiefeln, aber das muss ja nicht unbedingt sein…

In Grand Canyon Village haben wir unseren letzten Aussichtspunkt für heute erreicht, den sogenannten „Mather Point“. Hier haben wir – Überraschung! – ein paar Fotos gemacht und sind dann erstmal ins Hotel im 10km entfernten Ort Tusayan gefahren. Wir haben in der Red Feather Lodge im Motel-Teil übernachtet. Es gibt auch einen Hotelteil, den wir nicht bewerten können, aber das Motel würden wir wieder buchen.
Dann sind wir direkt wieder zurück zum Mather Point und haben uns den Sonnenuntergang angeschaut. Sehr beeindruckend, tolle Farben… Wieder raus aus dem Park, rein ins Steakhaus „Yippie-Ei-O!“ (das heißt wirklich so!) und ein leckeres Steak mit Maiskolben, Folienkartoffel, Bohnen und Salat essen – in netter rustikaler Atmosphäre und mit Countrymusik-Untermalung.
Dann wieder rein in den Park, es ist Vollmond und wir wollten noch Nachtfotos machen. War aber ziemlich kalt, daher haben wir vor allem Sterne fotografieren können, weniger den Canyon selbst, weil der Mond noch nicht hoch genug stand und wir nicht länger warten wollten.