23. März 2009
Heute haben wir Farmington verlassen und uns wieder in Richtung Norden (=Utah) aufgemacht.
Erster kurzer Zwischenstopp: „Four Corners“, die einzige Stelle ind en USA, an denen vier Bundesstaaten zusammenstoßen. Sonst ist hier eigentlich nix, aber natürlich zahlt man Eintritt und ringsrum gibt es zahlreiche Buden mit Silberschmuck, Indianerpfeilen, Magneten, Postkarten, T-Shirts und sonstigem Touristen-Schnickschnack. ABER: man kann ein Foto machen, das sonst so nicht möglich ist, nämlich „Nicola ist gleichzeitig in vier Staaten“:

linke Hand: Colorado
rechte Hand: Utah
linker Fuß: New Mexico
rechter Fuß: Arizona
Dann ging es weiter zu den Goosenecks. Dabei handelt es sich eigentlich um einen mäandernden Fluss, den San Juan, der hier besonders enge Kurven zieht und von einem Aussichtspunkt aus schön zu bewundern ist. Auch hier gilt: Fotos machen, Toilettenpause, dann geht’s weiter. Mehr ist hier nämlich nicht, hier fehlen sogar die Souvenirstände.

Direkt in nächster Nähe und vom Aussichtspunkt aus schon sichtbar liegt eine Hochebene, auf die man fahren und dann – Überraschung – runterschauen kann. Vorher wird auf zahlreichen Schildern gewarnt – „rough road“, keine schweren/großen Fahrzeuge wie Wohnwagen, LKWs etc, böse Serpentinen und so weiter… Aber natürlich nach amerikanischen Maßstäben. Wie schon früher sind diese Serpentinen des „Moki Dugway“ nach mallorquinischem Standard eher autobahn-verdächtig, so breit sind die. Zwar nicht asphaltiert, aber sehr ordentlich und übersichtlich. Nach ein paar Minuten ist man schon oben, und dann geht es noch 5 Meilen über eine Dirtroad (das ist dann kein Schotter, sondern Lehm) bis zum Ende des Plateaus. Von hier aus hat man einen tollen Blick nochmal auf die Goosenecks, jetzt von viel weiter oben, sowie auf das Monument Valley in der Ferne und auf das Valley of the Gods etwas näher.

Was ich noch gar nicht erwähnt habe: schon seit Tagen sagt der Wetterbericht eigentlich schlechtes Wetter vorher, ein Sturmtief bringt Kälte, Sturm, Gewitter, Schnee und was weiß ich noch alles. Aber da wir ja im Urlaub immer Glück haben, hat es uns bisher nicht getroffen (toitoitoi). Bis auf den Wind gestern und den Schnee heute Nacht, den Frank aber nur zufällig aufgrund von Einschlafschwierigkeiten überhaupt mitbekommen hat, haben wir immer schönes Wetter. Heute ist es deutlich kälter, aber das alleine macht uns ja nichts, schon gar nicht an einem überwiegenden Fahrtag.
Als wir jetzt aber auf dem Moki Dugway hochfuhren und oben den schönsten Rundumblick hatten, konnten wir rundum fiese Wolken sehen, teilweise war der Regen sichtbar, der unten rausfiel. Nur direkt über uns war blauer Himmel und Sonne… Wir haben schon befürchtet, dass es uns doch noch kriegt, aber wir hatten weiterhin Glück.
Nachdem wir die Serpentinen auf dem Rück- und Runterweg immer noch nicht schlimm fanden, sind wir links abgebogen ins Valley of the Gods. Dieses wird gelegentlich auch „Little Monument Valley“ genannt – ist zwar ähnlich, aber das Original gefällt uns doch besser. Jedenfalls, wir sind die 17 Meilen durchgefahren und haben uns die verschiedenen Monuments angesehen. Auch hier entdeckt man viele Figuren (Frau in Bade-Bottich, Henne…) und zahlreiche figurlose schöne Monolithen.
Eigentlich hatten wir geplant, nun in Mexican Hat zu übernachten – aber es war erst 15h und damit ein bisschen früh. Möchte jemand wissen, warum Mexican Hat Mexican Hat heißt?

Das nur am Rande… wir haben uns jedenfalls entschieden, weiterzufahren bis zum Monument Valley, das von hier aus nur 20 Meilen entfernt ist. War eigentlich für morgen früh geplant, aber passt ja noch rein in den heutigen Tag… Auf dem Weg haben wir überlegt, ob wir dann am Monument Valley übernachten oder bis zum nächsten Ort weiterfahren und uns dort etwas suchen. Gewonnen hat die Gouldings Lodge am Monument Valley: hier waren wir letztes Jahr auch, es gibt Internet, ein Kino mit Western-Filmen, die hier spielen, ein Schwimmbad, und das Monument Valley liegt eben direkt nebenan. Da das einer meiner Lieblingspunkte auf dieser wie auf der letzten Reise ist, macht es mir nichts, sowohl heute, als auch morgen reinzufahren. Alles gute Argumente, die einen etwas höheren Preis rechtfertigen.
Also, Zimmer buchen, Koffer reinstellen, ab ins Auto und ins Valley. Wir haben im Schnelldurchlauf einmal die Rundstrecke abgefahren, weil Frank gerne im Gouldings-Kino einen Film sehen wollte (Fotos, Musik, Navajo-Poesie…). Also haben wir die meisten Aussichtspunkte ausgelassen und nur unsere Favoriten angefahren und fotografiert. Zunächst war das Wetter noch wie oben beschrieben, direkt über uns blau, sonst eher grau. Aber nachdem wir eine Stunde später wieder am Parkeingang waren, hatte sich das geändert:

Nachdem wir den Film angeschaut hatten, sind wir kurz Foodshoppen gegangen und haben uns für’s Abendessen jeweils ein Sub (eine Art belegtes Baguette, aber aus weichem Brot – vielen bekannt vom Subway?) geholt. Der, der’s zubereitet hat, hat auf jeden Fall einen Preis für „langsamste Zubereitung eines Subs“ verdient – und dann gleich noch einen für „den meisten Salat auf ein Sub stapeln“… Aber egal, es hat gut geschmeckt. Allerdings könnte das natürlich auch an der Aussicht gelegen haben, denn inzwischen war Sonnenuntergangszeit und wir standen an unserem Lieblingspunkt im Monument Valley:

Das war’s für heute, gute Nacht (bzw. frohes Arbeiten *ggg*)!