22. März 2008
Kaum zu glauben, aber unsere bisherigen Tage waren tatsächlich noch zu toppen: heute war definitiv der schönste Tag der ganzen Reise (für mich jedenfalls, Frank mag sich da nicht so festlegen…). Wir haben zwei meiner absoluten Highlights auf dem Programm gehabt, einen Slot-Canyon und eben die aus Film und Fernsehen bekannten Monuments im gleichnamigen Valley.
Direkt hinter Page, unserem Standort der letzten Tage, liegen die beiden Antelope Canyons – es gibt einen Upper Canyon und einen Lower Canyon, beide stehen unter Verwaltung der Navajo-Indianer. Daher gilt auch unser Nationalpark-Pass nicht, aber die 26$ pro Person waren definitiv gut angelegt. Wir haben uns aufgrund der Zeit (Vormittags) für den Lower Canyon entschieden, da hier die Lichtverhältnisste besser sind. Schon der Einstieg in den Canyon ist etwas ungewöhnlich: man läuft über den Sand, plötzlich ist da eine Spalte im Boden, in der der indianische Führer verschwindet. Die ganze Gruppe hinterher, wir haben dann nach Beendigung der Tour mal ein Foto gemacht, damit ihr euch das richtig vorstellen könnt…

Also, runter in den Canyon auf schmalen Metall-Leitern, dann geht es am Grund weiter durch unglaubliche Formen und Farben. Das Wasser hat hier fantastische Kurven, Vorsprünge, Stufen, Höhlen und Fenster ausgewaschen, und die Wände sind alle von den mitgeschwemmten Steinen wie abgeschliffen- mit verschiedenefarbigen, gleichmäßig geformten Rillen. Kann man nicht richtig beschreiben, und auf den kleinen Fotos kommt es auch nicht richtig raus… müssen wir wohl nach dem Urlaub mal auf der Leinwand zeigen.


Kurz vor uns ist eine Gruppe von vollausgerüsteten Fotografen abgestiegen, die wir dann auf dem Weg zum unteren Ende des Canyons mehrfach getroffen haben. Anschließend kann jeder in seinem Tempo wieder rauflaufen oder über eine Treppe aussteigen und oben zurückgehen (das machen aber eher nur die Japaner, die kurz hinter uns kamen). Anders als beim Upper Canyon – wir sind da ja gut informiert – gibt es hier nur eine Stelle, an der zu einer bestimmten Zeit die Sonne durch ein „Fenster“ scheint und einen schönen Lichtstrahl produziert. Hier hatten sich natürlich alle Profis versammelt und ihr Tourguide fungierte als profesioneller „Sand-in-den-Lichtstrahl-Werfer“ – so sieht man den Strahl später auf den Bildern viel besser.
Den Lower Antelope Canyon besucht man am besten Vormittags oder Nachmittags. Zur Mittagszeit wird es im Canyon wegen seiner V-Form zu hell und die Farben kommen nicht richtig zu Geltung. Den Upper Antelope Canyon besucht man am besten direkt zur Mittagszeit, da auch oben sehr schmal ist und nur durch einige „Löcher“ das Licht in Beams in den Canyon fällt
Wir haben zwei Stunden dort unten verbracht, und beim nächsten Mal werden wir hier ganz sicher wieder hinfahren – ob Upper oder Lower Canyon sehen wir dann mal, aber es ist absolut wunder-wunder-schön.
Die nächste Station war dann ganz anders – nach ca. zweistündiger Fahrt waren wir im Monument Valley, eigentlich gar keinem richtigen Tal, sondern einer flachen Ebene mit vielen Monuments drin. Schon von der Straße aus sieht man die riesigen roten Felsen, und im Park selbst fährt man dann auf 17 Meilen mitten durch. Wir haben erstmal eine halbe Stunde Picknick vor der tollen Kulisse gemacht (unser Favorit: Tortilla-Wraps mit Hähnchen, Guacamole, Paprika und Käse, kann man prima im Auto zusammenbauen und das Fleisch gibt es praktischerweise schon fertig gebraten und gewürzt im Kühlregal, Convenience Food sei dank).

Dann sind wir den gesamten Rundkurs abgefahren mit einer längeren Pause zum Gucken, Musikhören, Lesen und auf-den-Sonnenuntergang-Warten. Auf den Fotos kann man schon ein bisschen erkennen, wie unterschiedlich die Felsen bei Mittags- und Abendsonne wirken… Richtig viel machen kann man hier nicht, wandern ist nur auf einem einzigen Weg erlaubt, aber da es ziemlich windig war und wir schon zweimal das Fenster im Auto nicht rechtzeitig geschlossen hatten, bevor die Sandwolke herangewirbelt war, war unser Wandbedarf eher gering. Trotzdem – es ist sehr sehr schön, ich hätte (habe!) stundenlang dasitzen können und einfach nur gucken und fotografieren. Offiziell hat der Park nur bis 17 Uhr geöffnet und an der Hauptzufahrt wird dann auch eine Schranke geschlossen, aber sofern man schon drin ist beschwert sich auch niemand, wenn man bis zum Sonnenuntergang bleibt. Dieser Abstecher nach Osten (weiter fahren wir nicht mehr, morgen geht es fast das ganze Stück zurück Richtung Grand Canyon) hat sich wirklich gelohnt.
Das Motel hatten wir bereits aus Page online gebucht, noch ein Grund übrigens, einen Laptop mitzunehmen. Die Gouldings Lodge liegt knapp außerhalb des Parks, man kann von unserem Balkon zahlreiche Monuments sehen. Sie ist das einzige Motel im Umkreis von 40 Meilen, es werden zur Zeit beim Visitor Center aber Übernachtungsmöglichkeiten gebaut [Anmerkung 2009: ist inzwischen eröffnet]. Sehr beeindruckend…
Das Essen war ok, anschließen haben wir noch ein paar „Monuments by Night“-Fotos gemacht. Erstaunlich, wie schön die Fotos werden, sogar Sterne kann man sehen. Zeigen wir dann später mal…